Tipps aus erster Hand
In wenigen Schritten zu einer »f«antastischen Bewerbung
RecruiterInnen brauchen nur einen Moment, um Ihre Bewerbung als interessant oder uninteressant einzustufen. Ein Moment dauert exakt 90 Sekunden – wussten Sie das?
Um in dieser kurzen Zeit als KandidatIn für ein Kennenlerngespräch in Frage zu kommen, ist eine aussagekräftige, aktuelle und überzeugende Bewerbung unbedingt notwendig.
Klingt kompliziert? Ist es nicht – mit den nachfolgenden Experten-Tipps von Tanja Hohl erfahren Sie aus erster Hand, wie Sie uns für sich gewinnen und bei Ihrer Bewerbung alles richtig machen.
Schritt 1: Den Lebenslauf erstellen – Ihr Schlüssel zum Erfolg
Das erste Dokument, das RecruiterInnen in die Hand nehmen, ist der Lebenslauf, auch CV genannt. Für einen guten ersten Eindruck ist es deshalb wichtig, einige Punkte zu beachten.
Die wichtigsten CV Tipps
- Bilder sagen mehr als tausend Worte. Mit einem Foto gewinnt Ihre Bewerbung an Wiedererkennungswert. Professionelle Bewerbungsfotos sind günstig, schnell gemacht und lassen Sie glänzen. Selfies und Urlaubsfotos wirken weniger professionell.
- Mut zur Lücke. Geben Sie Ihre Dienstverhältnisse in Monatsschritten an (z. B. MM/JJJJ – MM/JJJJ) und seien Sie dabei unbedingt ehrlich. Mit genauen Angaben und Offenheit punkten Sie und wirken authentisch.
- Nutzen Sie Keywords. Aufgrund Ihrer Erfahrung scannen RecruiterInnen in einem ersten Schritt den Lebenslauf nur oberflächlich. Durch das geschickte Einsetzen von positionsrelevanten Schlüsselwörtern können Sie gezielt die Aufmerksamkeit zu den wichtigen Passagen in Ihrem Lebenslauf lenken. Schlüsselwörter finden Sie entweder im Stelleninserat selbst oder durch Ihr Fachwissen.
- Gute Leistungen hervorheben. Matura mit Auszeichnung, Personalverrechnungs-Lehrgang mit gutem Erfolg, wohlwollende Referenzkontakte… geben Sie alles an, was Sie in ein gutes Licht rückt.
- Zeigen Sie Individualität. Sie haben ein interessantes Hobby, ein spezielles Interesse oder engagieren sich freiwillig – immer her damit! So entsteht vielleicht auch gleich ein erster Anknüpfungspunkt im weiteren Gespräch.
Ein ansprechendes Layout mit einem gut strukturierten und übersichtlichen Aufbau rundet Ihren Lebenslauf ab.
Schritt 2: Ein individuelles Anschreiben gestalten
Die Frage aller Fragen – braucht es ein Anschreiben oder nicht? Die klare Antwort darauf: Jein.
“Hiermit bewerbe ich mich…”
Beginnt Ihr Anschreiben mit „Hiermit bewerbe ich mich…“ und endet nach drei Standardsätzen ist es obsolet. Ein Bewerbungsschreiben ist nur dann interessant, wenn Sie darin zusätzliche Informationen geben, die in Ihrem Lebenslauf nicht enthalten sind: Der Grund für Ihre Bewerbung, Ihre Gehaltswünsche, Kündigungsfristen oder geplante Wohnortwechsel können darin z. B. Platz finden. Achten Sie auch hier auf die Formatierung – auch wenn ein Briefkopf in diesen digitalen Zeiten etwas Old School wirken mag.
Hilfsfragen
Möchten Sie mit einem individuellen und aussagekräftigen Bewerbungsschreiben glänzen, um bei RecruiterInnen zu punkten? Dann stellen Sie sich selbst diese Fragen:
- Wer bin ich? Der ideale Einstieg, um in kurzen, knappen Worten Ihre Kompetenzen und Ihre Erfahrung zusammenzufassen.
- Warum bewerbe ich mich? Beschreiben Sie hier was Ihnen am Inserat gefallen hat und was Sie an diesem Unternehmen und der Position anspricht.
- Was bringe ich für diese Position mit? Seien Sie AutorIn Ihrer eigenen Geschichte und lenken Sie die Aufmerksamkeit auf relevante Hard- und Softskills. Sie entscheiden was wichtig für die Position ist und warum – nutzen Sie diesen Vorteil.
Ein solches Anschreiben braucht Zeit – das verstehen wir. Mit einem guten und aussagekräftigen Lebenslauf sind Bewerbungsschreiben daher nicht unbedingt notwendig. Sie werten Ihre Bewerbung aber zusätzlich auf.
Kreativität: Ja oder Nein?
Achtung, nicht bei jedem Arbeitgeber ist Kreativität gewünscht, verschaffen Sie sich zunächst einen Eindruck über die Unternehmenskultur. Im Zweifelsfall verzichten Sie lieber auf besonders ausgefallene Formulierungen im Anschreiben.
Schritt 3: Der letzte Schliff – Korrekturlesen
Es mag selbstverständlich klingen, aber begeben Sie sich zum Schluss noch einmal auf die Suche nach Rechtschreib-, Tipp- und Formatierungsfehlern oder fragen Sie jemanden, der das für Sie übernimmt. Vier Augen sehen mehr als zwei.
Inhaltskontrolle
Prüfen Sie auch nochmals die Datumsangaben Ihrer Dienstverhältnisse, Ausbildungen etc. und kontrollieren Sie die Kontaktdaten. Beschriften Sie alle Dokumente ordentlich und hängen der Bewerbung relevante Ausbildungs- und Dienstzeugnisse und ggf. Arbeitsproben an.
Check im Internet
Prüfen Sie außerdem noch Ihre Internet- und Social Media Präsenz:
- Googeln Sie sich selbst und schauen Sie, ob Sie sich vor allem auf Social Media so präsentieren, wie Sie gerne von einem zukünftigen Arbeitgeber wahrgenommen werden möchten. Unpassende Fotos im Zweifelsfall lieber löschen.
- Halten Sie Ihr LinkedIn- oder Xing-Profil aktuell. Das lohnt sich übrigens auch, wenn Sie nicht aktiv auf der Suche sind. So erhalten Sie ohne Aufwand gute Jobangebote von Unternehmen, die proaktiv auf der Suche nach MitarbeiterInnen sind.